Planung der Anlage

Bei der Planung einer Photovoltaikanlage muss man sich zunächst erst mal darüber klar werden, was man denn mit der Anlage erreichen will. Es gibt unendlich viele verschiedene Solarmodule, so dass hier der größte Aufwand steckt.

 

Folgende Punkte sind aus meiner Sicht zu beachten, um zu einer vernünftigen Anlage zu kommen :

 

Abschattung: Man sollte versuchen, möglichst keine Abschattung durch Bäume, Dachgauben, Schornsteine, Abgasrohre und so weiter zu haben. Abschattungen wirken sich immer negativ aus, auch wenn man durch die Verschaltung der Module noch was retten kann - besser ist es ohne Abschattung. Ich habe daher mein Abgasrohr der Heizung auf die andere Dachseite verlegt. 

Solarmodule: Hier kommt es nicht unbedingt darauf an, das Modul mit dem größten Wirkungsgrad zu haben. Je größer der Wirkungsgrad, desto teurer sind die Module auch. Leider sind sie in der Regel überproportional teurer ... sprich, man bekommt die Investition nicht wieder zurück. Viel wichtiger ist es, ein Modul mit guter Qualität und guter Steulichtempfindlichkeit zu bekommen. Diese Module liefern am Ende mehr kWh im Jahr, bei gleicher Nennleistung !! Einfache Module schaffen in Norddeutschland ca. 875kWh/kWp und Jahr, während die besseren Module durchaus 920kWh/kWp und mehr bringen. Also schaut nicht nur auf die kWp, die ihr auf das Dach bekommt - die Qualität ist wichtiger. Chinamodule sind sehr preiswert, liegen aber eher in der 875kWh-Klasse. Also aufgepasst bei der Modulwahl. Der Temperaturkoeffizient der Module ist auch noch interessant, da die Leistung bei steigender Temperatur leider abnimmt. Bei uns im Norden ist dieser Faktor eher weniger wichtig, da hier immer ein Lüftchen weht ...

 

Wechselrichter: Hier kommt es darauf an, dass der Wechselrichter möglichst im Wirkungsgradoptimum läuft. Dabei sollte man davon ausgehen, dass er etwas "unterdimensioniert" ist, da die meiste Zeit im Jahr nicht die volle Leistung vom Dach kommt. Das führt dann dazu, dass im Schnitt der Wechselrichter eher im Optimum läuft. Wenn die Sonne voll brüllt, werden die leider auch Zellen heiß - und damit geht leider auch die Leistung der Zellen runter. Das bedeutet: Die "Peak-Leistung" der Zellen wird sowieso nie erreicht, es sei denn ihr kühlt die Zellen mit kaltem Wasser. Also, den Wechselrichter lieber ca. 7% unter der Spitzenleistung der Solarzellen ansiedeln. Am besten hängt das Teil dann im kühlen Keller, da er leider auch etwas Abwärme produziert, die irgendwo hin will.

 

Ausrichtung: Süd ist zwar optimal, dann sollte das Dach aber nicht zu steil sein -> so um die 30 Grad Dachneigung ist dann das Optimum. Mein Dach hat ca. 42 Grad Neigung und liegt in Richtung Süd Ost. Das hat den Vorteil, dass die Morgensonne noch etwas flacher reinkommt und so senkrecht auf die Module trifft. Außerdem ist es am Vormittag noch nicht so warm, was sich wieder positiv auf den Wirkungsgrad der Module auswirkt. Mein Fazit: Süd-Ost mit etwas steiler aufgestellten Modulen ist besser als Süd-West - glück gehabt, dass das Haus so steht denn nachträgliches Drehen mit Keller wird eher schwierig ... ;-) 

Stromzähler: Am Stromanschluss sollte ein 2. Zählerplatz vorhanden sein. Wenn der fehlt, muss hier etwas mehr gebastelt werden. Derzeit ist es noch am günstigsten, zu 100% einzuspeisen, da hier die rechtliche Lage eindeutig ist. Seit dem 1.1.2009 kann man auch seinen Eigenbedarf vor der Einspeisung abzweigen und bekommt für den selbst verbrauchten Strom ca. 25 Cent erstattet, während bei der Volleinspeisung im Jahr 2009 für 20 Jahre 43,02 Cent erstattet werden. Leider ist immer noch nicht ganz klar, wie das Ganze steuerlich behandelt wird. Daher erst mal mit der Volleinspeisung starten, und nach Klärung umbauen. Das ist kein großer Akt.