Konzepte

Auf dem Weg zur neuen Heizung haben sich eine Menge an Fragen gestellt, die sich alle nicht so einfach beantworten ließen. Es hört sich erst mal simpel an - schließlich haben Häuser ja schon immer Heizungen gehabt - und so bin ich da recht naiv dran gegangen und habe angefangen, meine Anforderungen und Ideen zu sammeln:

  • Der Kachelofen im Wohnzimmer soll einen Wärmetauscher haben, der in die Heizung speisen soll
  • Am liebsten sollte es ein schöner gemauerter Ofen mit Bank sein
  • Die Heizung soll endlich mal vernünftig geregelt sein
  • Das Arbeitszimmer (im Norden) soll auch mal Wärme abbekommen
  • Die Heizkörper im OG sollen eine konstantere Temperatur haben und nicht dauernd mit Heißwasser traktiert werden

So fängt man erst mal an, ein paar Hydraulikdiagramme zu malen und stellt bald mit Erstaunen fest, dass es da keine simple Lösung gibt. Egal wo man reinschaut - jedes Konzept hat da so seine Tücken und paßt im Grunde nicht richtig in mein Haus rein.

 

Die Geschichte mit dem Ofen im Wohnzimmer bedeutet, dass man einen komfortablen Wasserspeicher braucht - ohne den geht es nicht. Die Wärme vom Ofen muss zwingend irgendwo hin, damit der Ofen nicht überkocht und die Notkühlung zuschlägt. Da meine Heizung heute im OG unter dem Dach steht, hat man als erste Herausforderung das Problem, dass der Fußboden einen 1000 Liter Speicher nicht tragen kann - 1 Tonne ist da nicht zu realisieren. Also muss der Speicher in den Keller und damit am besten auch die Heizung selber. Nun gibt es aber keinen freien Schornsteinzug - ich habe nur einen und der wird schon vom Ofen im Wohnzimmer belegt. Also braucht es für eine neue Gastherme im Keller einen neuen Abgaskanal zum Dach. 

 

Erste Gespräche mit dem Bezirksschornsteinfeger haben ergeben, dass man in einem Einfamilienhaus ein Abgasrohr durch das Gebäude legen darf - seltsamerweise darf man das in Häusern mit Mietwohnung nicht. Erste Erkenntnis: Wenn der Hausbesitzer an CO2 Vergiftung stirbt, ist das weniger ein Problem, als wenn der Mieter umkommt - an dann ...

 

Plan A: Neue Brennwerttherme im Keller mit Wasserspeicher und Kachelofen mit Wohnzimmer mit Wärmetauscher

 

Bleistift gespitzt und Hydraulikpläne gemalt - irgendwas hat immer nicht gepaßt. Man braucht warmes Brauchwasser ohne Legionellengefahr und aus Effizienzgründen einen niedrigen Heizungsvorlauf für die Fußbodenheizung, einen geeigneten Anschluß des Ofens im Wohnzimmer und bekommt dann schnell das Problem mit dem Speicher im Keller: Wo kommt wann welcher Rücklauf in den Speicher rein, ohne diesen zu verwirbeln? Stichwort: Schichtspeicher. Alle Pläne fangen an dieser Stelle an zu versagen und man findet im Netz die wildesten Lösungen mit Umschaltventilen und den verschiedensten Schichtspeichern.

 

Bei meinen Recherchen stoße ich auf die Firma EFG Sandler in Kaufbeuren. Das Konzept hat mich im Grunde überzeugt und würde genau das tun, was ich mir so vorgestellt hatte. Einziges Problem: Es findet sich im Norddeutschland kein Installateur, der sich an dieses Konzept rangetraut hätte. Jeder Heizungsbauer hat da so seinen Lieblingshersteller, mit dem er zusammenarbeitet. Ich bin am Ende hier gescheitert und konnte niemanden motivieren, so eine Anlage aufzubauen. Das Konzept ist schlüssig und für meinen Bedarf eigentlich optimal. Einzig: Die Möglichkeit, seinen eigenen Fotovoltaikstrom hier einzubinden wäre etwas ineffizient, da es nur einen simplen "Heizstab" gibt, der den edlen Strom nicht gut nutzt. Hier wäre eine Wärmepumpe eigentlich besser, würde aber nicht so gut in das Konzept der Heizung passen. Bei dem Sandler SpeedPower System muss nämlich die speisende Seite eine hohe Temperatur haben, um den Speicher im oberen Bereich entsprechend heiß zu laden - das ist für eine Wärmepumpe nachteilig, weil sie dann nicht in ihrem hohen Effizienzbereich arbeiten kann.  Eine Wärmepumpe braucht möglichst niedrige Temperaturen. Hat man keinen Bedarf, Fotovoltaikstrom im großen Stiele zu nutzen, dann ist die Anlage optimal.

 

Eine weitere gute Option wäre das Heizungsssystem der Firma Solvis aus Braunschweig. Im Grunde ist das eine kompakte Anlage, die den Speicher mit dem Brenner kombiniert und so auch ein schlüssigen Konzept mit Schichtspeicher darstellt. Allerdings ist auch hier die Einbindung von Fotovoltaik nicht so optimal lösbar, weil wieder die Heizung mit dem Brauchwasser kombiniert wird. Das fordert immer eine recht hohe Temperatur im oberen Speicherbereich, den ich für die Heizung nicht brauche. Trotzdem was das  nun die Anlage, die mir auch von einem lokal ansässigen Heizungsbauer angeboten wurde.

 

Plan B: Wärmepumpe

Durch eine Zeitungsanzeige bin ich dann noch auf eine komplett andere Lösung gestoßen, für die ich mich nach längeren Überlegungen nun entschieden habe: Ein Konzept aus zwei getrennten Luft-Wasser Wärmepumpen. Bis hier hin hat es mehr als 1 Jahr gedauert und diverse Entwürfe sind im Papierkorb gelandet.